Diabetes mellitus Typ 2 ist eine der wichtigsten Volkskrankheiten überhaupt und nimmt weltweit rasant zu.
Mehr als 7 Mio. Menschen in Deutschland haben Diabetes. Bei 500 000 Neuerkrankungen im Jahr schätzen Experten, dass im Jahr 2040 bis zu 12 Mio. Menschen erkrankt sein werden. Davon 90 % mit Typ 2 Diabetes.
Ein unzureichender oder unbehandelter Diabetes erhöht das Risiko für einen frühzeitigen Tod um das 2,6fache,
die Lebenserwartung ist um etwa 5 bis 6 Jahre geringer als bei Menschen ohne Diabetes. Bei jeder fünften Person in der 18- bis 79-jährigen Bevölkerung liegt ein Prädiabetes vor (RKI). Hat ein Elternteil Diabetes mellitus Typ 2, ist ihr Risiko 50 % auch einen Diabetes zu entwickeln. Sind beide Eltern Diabetiker liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 %.
Diabetes mellitus vom Typ 2 ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, die zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führt. Der erhöhte Blutzucker schädigt auf Dauer Blutgefäße und Nerven. Das kann zu zahlreichen Organproblemen führen. Folgekrankheiten des Diabetes sind beispielsweise: Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche, Netzhautschäden, Erektionsstörungen und viele andere.
In der Vergangenheit wurde der Typ-2-Diabetes gerne auch als „Alterszucker“ bezeichnet. Tatsächlich erkranken in erster Linie ältere Menschen daran. Allerdings nimmt Übergewicht und Bewegungsmangel bei jungen Menschen immer mehr zu.
Deshalb erkranken zunehmend mehr auch 30 bis 40 Jährige. Immer häufiger wird die Krankheit auch bei Kindern und Jugendlichen festgestellt.
Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung, bei der zunächst weniger der Mangel an Insulin im Vordergrund steht. Vielmehr kommt es infolge einer erblichen Veranlagung, gefördert durch Übergewicht und Bewegungsmangel, zu einer Insulinresistenz. Die Zellen werden unempfindlich (resistent) auf Insulin, sodass das Hormon den Zucker nicht mehr so einfach einschleusen kann. Um die Insulinresistenz zu überwinden, produziert die Bauchspeicheldrüse zunächst mehr Insulin. Im Laufe der Jahre lässt die Insulinproduktion jedoch nach, die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse „erschöpfen“ sich und der Blutzuckerspiegel steigt.
Typ-2-Diabetes kann, im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes, anfangs meist durch eine Umstellung des Lebensstils behandelt werden, die sich günstig auf die Insulinresistenz auswirkt. Außerdem helfen Medikamente (in Tabletten oder Spritzenform), die die Insulinwirkung verbessern oder die Insulinausschüttung anregen. Eine Insulintherapie ist heute häufig zunächst nicht erforderlich, kann jedoch im weiteren Verlauf der Erkrankung notwendig werden.
Als Diabetologin mit den Möglichkeiten meiner diabetologischen Schwerpunktpraxis kann ich ihnen helfen ihren Diabetes frühzeitig zu erkennen, einzustellen, Folgeerkrankungen zu behandeln und Diabetikerschulungen durchzuführen. Dies findet immer in Zusammenarbeit mit ihrem Hausarzt statt. Wir beraten Sie gerne.
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der infolge einer Fehlsteuerung des Abwehrsystems die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Das führt zu einem absoluten Mangel an Insulin. Dieses Hormon schleust den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen, die ihn zur Energiegewinnung brauchen. Ohne Insulin steigt der Blutzuckerspiegel rasch an.
Wer Typ-1-Diabetes hat, muss daher von Anfang an zu jeder Mahlzeit Insulin spritzen. Oft erkranken schon Kinder. Aber auch ältere Menschen können noch an Typ-1-Diabetes erkranken. Im Gegensatz zum Typ-2-Diabetes spielt die Vererbung beim Typ-1-Diabetes übrigens eine untergeordnete Rolle.
Die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 erfolgt in der Regel auf Grund der Komplexität der Erkrankung durch einen Diabetologen.
Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet einen gestörten Zuckerstoffwechsel, der in der Schwangerschaft festgestellt wird. Er zeichnet sich durch hohe Zuckerkonzentrationen im Blut aus. Meist entsteht er im Verlauf des zweiten Schwangerschaftsdrittels. Diese Störung kann mit einem Blutzuckerbelastungstest festgestellt werden. Von Schwangerschaftsdiabetes sind etwa drei bis fünf Prozent aller Schwangeren betroffen. Er gehört zu einer der häufigsten Komplikationen während einer Schwangerschaft.
Die Behandlung von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sollte unbedingt durch eine diabetologische Schwerpunktpraxis in enger Zusammenarbeit mit dem betreuenden Gynäkologen erfolgen.
Bei einem Gestationsdiabetes verläuft die Schwangerschaft in den meisten Fällen komplikationslos, solange er diabetologisch behandelt wird. Ein Diabetes bei Ihrem neugeborenen Kind müssen sie nicht befürchten. Nach heutiger Erkenntnis wird auch die Veranlagung Ihres Kindes für Übergewicht im späteren Leben durch eine gute Therapie günstig beeinflusst.
Bei unbehandeltem Gestationsdiabetes oder schlecht eingestellten Zuckerwerten kann es, bedingt durch vermehrten Zuckerfluss über die Nabelschnur von der Mutter zum Kind, zu einem starken Wachstumsschub des Kindes kommen. Dieses übermäßige Wachstum betrifft besonders den Körperstamm, d.h. Bauch, Brustkorb und die Schulterregion, weniger die Arme und Beine oder den Kopf. Hierdurch könnte bei der Geburt beim Durchtreten der kindlichen Schulter der Geburtsablauf erschwert sein. Direkt nach der Geburt kann es zu Anpassungsproblemen und Unterzuckerungen des Neugeborenen kommen.
Das übermäßige Wachstum und die damit verbundenen Probleme können durch rechtzeitige Diagnose des Gestationsdiabetes verhindert werden. Wir zeigen ihnen, wie sie selber durch eine Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung dazu beitragen können. In 80% der Fälle reichen diese Maßnahmen aus, damit es ihrem Baby gut geht. Auch, wenn sie alles „richtig“ machen, ist manchmal durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft eine Insulintherapie notwendig.
Sollte dies bei ihnen der Fall sein, werden wir ihnen die Ängste vor einer solchen Therapie nehmen und ihnen dabei helfen, ihr Blutzuckerwerte optimal einzustellen. Mit der Geburt ist diese Insulintherapie beendet.
Auch ohne Diabetesrisiko sollte bei Ihnen zwischen der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche ein sogenannter „kleiner Zuckerbelastungstest“ gemacht werden. Diesen führt in der Regel die gynäkologische Praxis durch.
PCO-Syndrom ist die häufigste Hormonstörung von Frauen im gebärfähigen Alter. Weltweit beträgt die Häufigkeit 5-20 %.
An den Eierstöcken finden sich häufig kleine Zysten. Unregelmäßige bis ausbleibende Menstruationszyklen, eine zunehmend männliche Körper- und Gesichtsbehaarung, Akne können Symptome dieser Erkrankung sein. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist ein Hauptsymptom dieser Stoffwechselstörung. Häufig kommt es zusätzlich zu einer Insulinresistenz. Die Behandlung erfolgt sowohl gynäkologisch als auch diabetologisch. Mit der richtigen Therapie können die Symptome des PCO-Syndroms gelindert werden.
Nach der Diagnostik mit einem Glukosetoleranztest und Bestimmung der Insulinspiegel (Homaindex) steht zunächst eine Lebensstilveränderung im Vordergrund. Wir helfen ihnen durch eine Ernährungsanamnese und Beratung. Bei Kinderwunsch kommt eine sogenannte „off label use“ Therapie mit Metformin in Frage. Damit ist häufig eine Schwangerschaft möglich.
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Dr. med. Anja Franke